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Peter Hollo: Ikonisch! Wie bitte?!

Ich weiß nicht, wie´s Ihnen geht, aber vor etwa 2 Jahren habe ich diesen Begriff zum ersten Mal wissentlich wahrgenommen. Das war in irgendeiner eingedeutschten Präsentation eines US amerikanischen Unternehmens. Und damals habe ich mir noch vollkommen arglos gedacht, da hat wohl einer vollkommen unreflekrtiert einfach das amerikanische iconic genommen. Was nicht passt, wird halt passend gemacht.

 

Und seitdem verfolgt es mich. Vielleicht kennen Sie das auch, Sie hören morgens im Auto ein Lied, das Sie wirklich überhaupt nicht mögen. Und das verfolgt Sie dann den ganzen Tag. Permamenet haben Sie diese grauenfte Melodie im Ohr und sind dazu gezwungen, diese immer und immer wieder im Geiste zu wiederholen. So lange bis Sie anfangen diese unbewusst zu pfeifen. Und dann könnten Sie sich selbst eine runterhauen!

 

So geht es mir mit ikonisch. Für mich eines der blödesten deutschen Wörter nach lecker. Ikonisch, so angenehm wie Tinitus. So holprig und ungeschickt eingedeutscht, dass es schon fast körperlich weh tut. Ähnlich schrecklich, wie jeder Weiße in den Dubbings der 1990er und frühen 2000er ein Kaukasier war. Die einen oder anderen werden sich an solch grottig übersetzte Hollywood-Krimis oder -Thriller erinnern.

 

Ikonisches Design, ikonisches Produkt oder ikonisches Unternehmen. Da frage ich mich immer, gibt´s die inklusive orthodoxem Heiligenbild? Oder wurde das Ganze von einem Popen gesegnet? Oder wurde vielleicht nur der zuständige Marketingleiter von einem Popen mit einer Ikone verprügelt oder mit vorgehaltener Ikone zur Formulierung eines solchen Textes gezwungen? Ganz ehrlich, ich weiß es nicht.

 

Mit ikonischen Grüßen. Ich wünsche Ihnen eine ikonische Woche!

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