Handel

Der TOYS & GAMES Report - das Fachmagazin für Entscheider*innen aus Toys, Licensing und Entertainment. 

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Fachkräftemangel im Handel: Abhilfe durch schnelles Recruiting und flexible Arbeitsmodelle

| 21.03.2023 | Welche Maßnahmen können Handelsunternehmen gegen den Fachkräftemangel ergreifen? Antworten liefert die neue ECC CLUB Studie, für die Händler und Hersteller sowie Angestellte in digitalen Berufsfeldern befragt wurden. Neue Wege der Personalsuche, flexible Arbeitskonzepte und das Einbeziehen der Mitarbeitenden sind wichtige Stellschrauben. 

 

Der Fachkräftemangel stellt den Handel vor große Herausforderungen, insbesondere digitale Talente werden händeringend gesucht. Unbesetzte Stellen führen aber nicht nur auf Unternehmensseite zu Problemen, auch bei den Mitarbeiter:innen sind die Folgen spürbar. Je vier von zehn befragten digitalen Talenten geben an, dass sie durch den Fachkräftemangel flexibel andere Aufgaben übernehmen müssen (44 %), mehr Überstunden machen (42 %) und sich neue Kompetenzen aneignen (42 %). Das zeigen die Ergebnisse der neuen ECC CLUB Studie „Hire me if you can − Mitarbeitende erfolgreich werben, halten und binden!“, die heute im Rahmen des ECC FORUM DIGITAL vorgestellt wird. Als Ausweg aus der anhaltenden Überforderung und Unzufriedenheit ziehen es 61 Prozent der Gen Z[2] sogar in Betracht, die Branche zu wechseln. In der Gen Y denken 44 Prozent über einen Jobwechsel nach. Dies verdeutlicht den akuten Handlungsbedarf für Unternehmen im Handelsumfeld, um digitale Talente zu gewinnen und zu binden.

 

Erfolgreiche Personalsuche durch Social Media und schnelle Bewerbungsprozesse

Jeder zweite junge Mensch mit digitalen Kompetenzen bestätigt die Relevanz von Social-Media-Plattformen bei der Jobsuche. Die Mehrheit der Händler und Hersteller erkennt das Potenzial und nutzt bereits verschiedene Kanäle zur Personalsuche. Doch während die Unternehmen stärker auf die beruflichen Netzwerke Xing (60 %) und LinkedIn (55 %) setzen, präferiert die Gen Z Instagram (67 %) und TikTok (40 %). Läuft der Bewerbungsprozess einmal, ist Schnelligkeit gefragt: Knapp zwei Drittel der jungen Talente wünschen sich eine persönliche Rückmeldung innerhalb von maximal einer Woche nach Eingang der Bewerbung. Um diesen Anforderungen nachzukommen, helfen unter anderem schnelle Entscheidungswege und standardisierte Prozesse auf Unternehmensseite. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz kann nützlich sein: Rund die Hälfte der Händler und Hersteller gibt an, dass durch den Einsatz von KI eine automatisierte Suche, automatisierte Bewertungen und eine Prognose zur Eignung der Bewerber:innen mittels Datenanalyse sichergestellt werden können.

 

Benefits für Mitarbeitende: Homeoffice, Workation und Co.

Ebenfalls elementar zur Gewinnung neuer Mitarbeiter:innen sind flexible Arbeitsmodelle, die während der Coronapandemie für viele (junge) Arbeitnehmer:innen zum Muss geworden sind. Neben der Option auf Homeoffice wünschen sich drei Viertel der Gen Z die Möglichkeit aus dem Ausland zu arbeiten. Wichtigste Stellschraube zur Mitarbeiterbindung bleibt aber für 84 Prozent der Befragten das Gehalt. Auch der Wunsch, mitzuwirken und in Entscheidungen einbezogen zu werden, gewinnt an Relevanz.

 

„Die Mehrheit der Mitarbeiter:innen will sich aktiv in die Entwicklung des Unternehmens einbringen und in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Dadurch verändert sich auch die Rolle der Führungskräfte, die zunehmend als Mentor:innen und Motivator:innen fungieren. Wertschätzung, gute Kommunikation und Agieren auf Augenhöhe gehören dabei zu den wichtigsten Kompetenzen der Vorgesetzen“, ordnet Dr. Ralf Deckers, Bereichsleiter Customer Insights am IFH KÖLN, die Studienergebnisse ein. EEC KÖLN

B2Best Barometer: Innovationen als Erfolgsfaktor im B2B-Handel

| 20.03.2023 | Trotz anhaltender Krisen und ihren Folgen wie Lieferengpässen, Preiserhöhungen und Fachkräftemangel bewertet die große Mehrheit der B2B-Entscheider:innen Innovationen gerade jetzt als wichtiger denn je, um langfristig am Markt zu bestehen. Das zeigen die Ergebnisse des neuen B2BEST Barometers des ECC KÖLN und Creditreform. Für 87 Prozent der Befragten hat aktuell das Thema Innovationsmanagement im B2B-Handel entsprechend hohe oder sogar höchste Priorität. In erster Linie werden Innovationen an Produkten (58 %) und Prozessen (49 %) vorangetrieben, aber auch Erneuerungen im Umgang mit Daten sowie innerhalb des Geschäftsmodells stehen für je vier von zehn B2B-Unternehmen auf der Agenda. Grundvoraussetzung, um Innovationen erfolgreich umzusetzen, ist für die Hälfte der Befragten eine gute interne Kommunikation. Darüber hinaus werden Faktoren wie strukturierte Prozesse und Freiräume, die die Kreativität der Mitarbeiter:innen fördern, in diesem Kontext als wichtig erachtet.

 

Kund:innen im Fokus von Innovationen

Nur wenige Unternehmen treiben Innovationen ausschließlich mit internen Ressourcen voran. Insbesondere bei der Ideenauswahl und -bewertung nutzt knapp die Hälfte der Befragten die Expertise externer Partner:innen wie Dienstleister:innen, Berater:innen oder Lieferant:innen. Top-Treiber für das Thema sind für jedes zweite B2B-Unternehmen die Kund:innen selber, gefolgt von Mitarbeiter:innen, internen Zielen und anderen Wettbewerbern. Entsprechend sind knapp neun von zehn Befragten der Meinung, dass bei der Entwicklung von Innovationen die Anforderungen der Kund:innen stets im Fokus stehen sollten. 82 Prozent sind sogar davon überzeugt, dass sich Unternehmen nur mithilfe innovativer Kundenerlebnisse vom Wettbewerb abheben können.

 

„Obwohl die Mehrheit der B2B-Entscheider:innen insgesamt zufrieden ist mit der Innovationsfähigkeit ihres Unternehmens, bestätigen ebenso viele, dass das Potenzial in diesem Bereich noch nicht vollständig ausgeschöpft wird. Personalmangel, hohe Zeit- und Kostenaufwände sowie fehlendes Know-how sind dabei die Faktoren, die Innovationen am häufigsten verhindern“, ordnet Christian Kramer, Branchenmanager Groß- und Außenhandel bei Creditreform, die Ergebnisse des B2BEST Barometers ein.

     

KI, Metaverse und Co. auch für den B2B-Handel relevant

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz steht bei den B2B-Unternehmen ganz oben auf der Agenda (36 %), wenn es um erfolgskritische Trends der nächsten fünf Jahre geht. 43 Prozent der Großhändler und Hersteller geben an, dass sie KI bereits heute in ihrem Unternehmen nutzen. Das Thema Metaverse folgt für knapp ein Drittel der Befragten auf Platz 2 der wichtigsten Innovationen.

 

„Auch wenn viele B2B-Unternehmen dem Trend rund um das Metaverse insgesamt noch etwas skeptisch gegenüberstehen: Das Thema dürfte in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen. Vor allem virtuelle Meetings oder Produktvorführungen können sich die B2B-Unternehmen zukünftig gut vorstellen. Aber auch persönliche Beratung oder virtuelle Messen sind denkbare Szenarien“, so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH KÖLN und Gründer des ECC KÖLN. EEC KÖLN

Mit einer verbraucherzentrierten "Doppelstrategie" die Stagflation besiegen

| 16.03.2023 | Wachstum während einer Rezession ist möglich, aber es erfordert präzises Wissen darüber, welche Richtung Unternehmen einschlagen müssen. Ihre Markenstrategie muss auf verbraucherzentrierten, faktenbasierten Erkenntnissen aufbauen, die sowohl ihre kurz- als auch ihre langfristigen Wachstumsambitionen koordiniert.   

 

Der Krieg in der Ukraine, seine Auswirkungen und eine Ausweitung des weltweiten Preisdrucks werden die Inflation voraussichtlich länger als bisher prognostiziert in die Höhe treiben. Dies hat zu einer Verschärfung der finanziellen Rahmenbedingungen auf vielen Märkten geführt, insbesondere in den USA und den großen europäischen Volkswirtschaften.  

 

Um in einer solchen Situation Wachstum zu erzielen, bedarf es Mut und einer durchdachten Strategie. Das Vertrauen der Verbraucher:innen ist stark gesunken, und immer mehr Konsument:innen geben an, dass sie bestimmte Investitionen aufschieben und ihre Ausgaben für nicht unbedingt notwendige Dinge reduzieren wollen. Da jedoch 78 % der CEOs von ihren CMOs erwarten, dass sie das Wachstum vorantreiben, müssen Marketingverantwortliche innovative und zielgerichtete Wege finden, um dieses Ziel zu erreichen.

 

Marken müssen ihre kurz- und langfristigen Wachstumsambitionen koordinieren  

Es ist zwar verlockend, kurzfristig taktisch zu reagieren, aber erfolgreiche Marketers investieren in die Entwicklung einer effektiven "Doppelstrategie". Dabei handelt es sich um eine extrem fokussierte, verbraucherzentrierte Strategie, die nicht nur eine glasklare, präzise Richtung für ihre Taktik vorgibt, sondern auch langfristig das Wachstum ihrer Marke fördert.   

 

P&G ist ein perfektes Beispiel dafür: Das Unternehmen rechnet mit einem Nettoumsatzwachstum von bis zu 2 % im Jahr 2023 und einem organischen Umsatzwachstum von 3 bis 5 %. Den Grundstein dafür hat das Unternehmen gelegt mit seiner "Verpflichtung zu kontinuierlichen Investitionen, um die Überlegenheit unserer Marken in den Bereichen Innovation, Lieferketten und Markenwert zu stärken und den Verbrauchern in jeder Preisklasse, in der wir in Konkurrenz stehen, einen überlegenen Wert zu bieten." Jon Moeller, CEO von P&G, ist der festen Überzeugung, dass der wirtschaftliche Abschwung "eine schwierige Phase ist, durch die man durch muss, aber kein Grund, die Investitionen in die langfristige Erhaltung des Unternehmens zu reduzieren." 

 

Aufbau einer erfolgreichen Doppelstrategie 

Eine gezielte Aktivierung für kurzfristiges Wachstum konzentriert sich auf die Unterschiede zwischen den Verbrauchersegmenten, während langfristige Aktivitäten zum Markenaufbau ihre Gemeinsamkeiten nutzen.    

 

Indem wir Segmentierung neu denken, können wir die Erkenntnisse aus beiden Blinkwinkeln vereinen. Wir unterteilen den Markt in business-relevante Verbrauchersegmente, indem wir die Unterschiede berücksichtigen, auf die es ankommt. Dieses Vorgehen identifiziert die großen Wachstumschancen für Marken als Basis für eine gezielte Aktivierung – nämlich die Konsumentensegmente, mit dem höchsten Wert, die sie dazu inspirieren können, ihre Produkte und Erlebnisse noch intensiver zu nutzen. 

 

Parallel dazu unterteilen wir den Markt, um Gemeinsamkeiten zu finden und die Segmente zusammenzuführen - für eine langfristige, zukunftsorientierte und ausgefeilte Markenstrategie, die umfassende und positive Assoziationen hervorruft. Ziel ist es, mehr Konsumenten mit der Marke anzusprechen.   

 

Das volle Potential dieser Strategie lässt sich jedoch nur dann ausschöpfen, wenn sie das Rückgrat aller strategischen Entscheidungen bildet. Dies setzt voraus, dass ein Unternehmen voll und ganz dahintersteht. Wenn es ein Unternehmen schafft, dass alle Teams gemeinsam an einer einzigen, effektiven dualen Strategie arbeiten, dann liefert Ihnen das den folgenden Mehrwert:   

  • Gesteigertes Umsatzwachstum: Adressieren und aktivieren Sie auf Ihre wertvollsten Segmente, um Ihre Markenstärke zu verbessern, das Marketing zu optimieren und den ROI zu steigern. 
  • Verbesserte Marketingstrategie: Entwickeln Sie effektive Kampagnen mit relevanten Werbebotschaften für Ihre Zielgruppen.   
  • Erkennen von Marktlücken und Vorreiter bei Innovationen: Identifizieren Sie unerfüllte Konsumentenbedürfnisse und entwickeln Sie Produkte, die sie erfüllen. 
  • Hohe Relevanz in der Kategorie: Positionieren Sie Ihre Marke so, dass Sie für alle Arten von Kaufmotivationen relevant ist und überzeugt. 
  • Marke mit Purpose: Entwickeln Sie integrative Strategien, die die Werte und Überzeugungen der Verbraucher ansprechen. GfK

Schnäppchenjagd vorbei?

| 16.03.2023 | Groupon setzt jährlich Milliarden mit Gutscheinen und Rabatten um. Das Geschäftsmodell des weltweiten Marktführers ist der Verkauf von Coupons für überwiegend lokal angebotene Waren und Dienstleistungen an Endkonsument:innen. Diese scheinen in den vergangenen Jahren jedoch zunehmend das Interesse an der Schnäppchenjagd über Groupon zu verlieren, wie die Statista-Grafik auf Basis der Geschäftszahlen nahelegt.

 

Während das Unternehmen 2017 weltweit noch rund 2,8 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet hat, sind es 2021 rund 64 Prozent weniger. Vor allem die Corona-Pandemie ließ die Verkäufe von Groupon deutlich einbrechen. Groupon nimmt rund 70 Prozent seiner Umsätze durch Rabattierungen auf lokale Händler und Dienstleister ein, von denen 2020 die meisten wegen der Pandemie vorrübergehend schließen mussten. Die Folge waren etwa 50 Millionen weniger verkaufte Coupons gegenüber 2019 und ein Umsatzeinbruch von rund 800 Millionen US-Dollar – von diesem konnte sich das Unternehmen bisher noch nicht erholen.

 

Auch für das Jahr 2022 sieht es eher mau aus. Bis zum dritten Quartal beliefen sich die Einnahmen auf etwa 500 Millionen US-Dollar bei 37 Millionen verkauften Gutscheinen. Das vierte Quartal ist dank der Feiertage traditionell Groupons stärkstes - etwa ein Fünftel des Jahresumsatzes wurde vor der Pandemie zu diesem Zeitpunkt erzielt. Dennoch wird das voraussichtlich nicht ausreichen, um an die Vorjahre anzuknüpfen und Groupon sieht sich weiterhin in der Krise. Statista

Statement: Zur geplanten Einführung eines Widerrufsbuttons im Onlinehandel

| 06.03.2023 | Der Rat der Europäischen Union hat seine Verhandlungsposition zur Änderung der Richtlinie zum Fernabsatz von Finanzdienstleistungen verabschiedet, mit der die EU die Regeln für alle Fernabsatzverträge – egal ob Finanzdienstleistungen oder Waren – ändern will. Onlinehändler sollen unter anderem verpflichtet werden, für jede Bestellung einen einfachen Widerrufsbutton anzubieten. Außerdem sollen Verbraucher:innen Warenbestellungen nur mit ihrem Namen und der Vertragsnummer widerrufen können. Alien Mulyk, Leiterin Public Affairs Europa beim bevh, äußert hierzu deutliche Bedenken:

 

„Hier soll reguliert werden, was bislang kein Problem war. Nirgendwo ist die Rückgabe von Waren so einfach wie im E-Commerce. Die zusätzlichen Regeln verschaffen den Kund:innen also keinerlei Verbesserungen – im Gegenteil. Bestellungen zu widerrufen, wird sogar komplizierter als bereits bestehende Möglichkeiten zu nutzen, beispielsweise über das Kundenkonto oder den Retourenschein. Schon allein aus Gründen der Kundenbindung achtet der Onlinehandel bereits darauf, dass Verbraucher:innen das Widerrufsrecht unkompliziert und nutzerfreundlich ausüben können.“

 

Eine Gesetzesänderung würde hingegen vieles verkomplizieren:

 „Die Vorgaben der EU sind zu pauschal und mit heißer Nadel gestrickt. Ein Beispiel ist, dass die Möglichkeit von Teilwiderrufen nicht berücksichtig wurde: Bisher waren die Händler frei darin zu bestimmen, wie der Widerruf erfolgen soll und konnten Teilwiderrufe praxisnah berücksichtigen. Die starre Vorgabe des Gesetzesvorschlags sieht aber nur den Widerruf des gesamten Kaufvertrages vor. Beinhaltet eine Bestellung mehrere Artikel, können Verbraucher zukünftig nur alle Artikel widerrufen oder keinen.“ bevh

Aus für MyToys!

| 06.03.2023 | Dem Vernehmen nach reagiert die OTTO Group auf die schlechte wirtschaftliche Lage ihrer Tochtergesellschaft myToys und wird diese noch im laufenden Geschäftsjahr, spätestens im Februar 2024, schließen. Davon betroffen wären 800 Mitarbeitende in der Zentrale in Berlin und 19 stationäre Filialen. myToys, gegründet im Jahre 1999, hat sich offenbar als so nachhaltig defizitär erwiesen, dass OTTO hier keine Chance für eine Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs sieht. Auch fehlt dem Vernehmen nach der Glaube an einen Turnaround. Die Eigenmarken "myToys" und "myToys Collection" plant OTTO weiter in seinem Shop Otto.de zu nutzen. Diese Entscheidung setzt nun offenbar einen Schlusspunkt unter eine stetig unter den Erwartungen liegende Performance von myToys während der letzten Jahre. Sie ist das traurige Ende einer fast 25-jährigen Unternehmensgeschichte. Nicht wenigen galt myToys als das legitime deutsche Gegengewicht zu immer stärkeren internationalen Konzernen, die auf den deutschen Markt drängten. Auch für einige Partner aus der Industrie wird diese Entscheidung schwer wiegende Folgen haben, die bereits Corona oder im Handel den Niedergang von real verkraften mussten. PH

ROFU Kinderland feiert seine 100. Filiale

| 03.03.2023 | Am Donnerstag, 2. März 2023, eröffnete das Traditionsunternehmen ROFU in Schwandorf in der Oberpfalz seine neue Filiale und knackte damit die 100. Das feierte der Spielwarenhändler mit tollen Aktionen und Angeboten in allen Geschäftsstellen. Oberbürgermeister Andreas Feller (CSU) und ROFU-Geschäftsführer Michael Fuchs hießen die Schwandorfer:innen bei einem Festakt herzlich willkommen.

 

100. ROFU-Filiale in Schwandorf

Das Timing könnte nicht besser sein: Rechtzeitig vor Ostern bekommt die Kreisstadt mit knapp 30.000 Einwohnern eine ROFU-Filiale, die das Angebot um einen Spielwarenfachmarkt mit Innenstadtnähe ergänzt. Auf einer Verkaufsfläche von 735 m² bietet ROFU Kinderland ein breites Sortiment an Spielwaren, Deko- und Babyartikeln und sorgt damit nicht nur am Eröffnungstag für leuchtende Augen. Die Filiale in der Paul-von-Denis-Straße 5 liegt in einem hochfrequentierten Gewerbegebiet mit großem kostenfreien Parkplatz.  „Wir freuen uns, den Schwandorfern mit unserer 100. Filiale nicht nur eine großartige Eröffnungsfeier, sondern auch langfristig mit unserer großen Auswahl zu unschlagbaren Preisen ein Einkaufserlebnis bieten zu können”, erklärte Geschäftsführer Michael Fuchs. „Erst im vergangenen Jahr hat uns das lokale Bündnis für Familien im Landkreis Schwandorf zur „familienfreundlichen Kommune“ ausgezeichnet. Daher freut es uns besonders, dass wir mit ROFU Kinderland für die Familien ein breites Angebot an Spielwaren bekommen“, betont Feller.

 

Angebote zur Feier der 100. Filiale 

Am Donnerstag, 2. März, von 9 Uhr bis 19 Uhr, bot ROFU eine Tombola mit hochwertigen Preisen sowie Giveaways. Highlights waren das Maskottchen Rofulino sowie ein Disney-Zeichner! Am Eröffnungstag war jeder 100. Einkauf in der ROFU Filiale in Schwandorf kostenfrei. Außerdem sparen die Schwandorfer:innen noch bis Samstag, 11. März, 20 Prozent auf ausgewählte Artikel. Und das nicht nur in Schwandorf, alle übrigen 99 Filialen feierten am Eröffnungstag ebenfalls mit. In Kooperation mit Disney verlost ROFU ein “Wonder Weekend” im Disneyland Paris im Gesamtwert von rund 15.000 Euro als Hauptpreis unter allen Teilnehmer:innen – sowohl in den Filialen als auch auf der Website und den Social-Media-Kanälen von ROFU Kinderland.

 

Familienunternehmen mit Tradition

Als Eberhard Fuchs 1962 sein Unternehmen gründete, belieferte er zunächst kleinere Läden und Schausteller. Als Ende der sechziger Jahre die SB-Märkte in Deutschland aufkamen, bestückte ROFU deren Regale bundesweit mit Spielwaren. 1984 schließlich eröffnete Fuchs dann die erste eigene Filiale in Birkenfeld: ROFU Spielwaren, heute ROFU Kinderland. In einer Lagerhalle mit einfacher Ausstattung bot Fuchs Markenspielwaren zu günstigen Preisen an. Obwohl der Laden nicht in einem typischen Einkaufsgebiet lag, kam das erfolgreiche Konzept gut an: Spielwaren sollten für alle Familien zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis erhältlich sein. Und das bis heute!

 

Nach und nach folgte eine Filiale auf die andere, mit heute 100 Ladengeschäften und eigenem Online-Shop, die der Kundschaft ein breites Sortiment an Spielwaren, Deko, Baby- und Kleinkindartikeln bieten. Mehr als 2.200 Mitarbeiter:innen beschäftigt ROFU derzeit in seinen Filialen in sechs Bundesländern. Heute hat sich der Filialist zum führenden Spielwaren- und Babyfachmarkt im Südwesten Deutschlands etabliert.

 

Eberhard Fuchs’ großer Traum wird wahr

Der Name “ROFU” steht übrigens für Robert Fuchs – den Vater des Firmengründers, weil Eberhard Fuchs damals noch nicht volljährig war. Sein Unternehmen nannte er aus diesem Grund “Robert Fuchs Spielwaren”. Daraus entwickelte sich über die Jahre der eingängige Name mitsamt dem sympathischen Fuchs-Maskottchen. In den ersten Jahren unterstützten ihn seine Eltern, dann seine Frau Ursula, heute ist Sohn Michael Fuchs Vorstand der Geschäftsführung. „Mein Vater hatte von der ersten Filiale an den Traum, eines Tages 100 Filialen zu erreichen. Auch wenn er das leider nicht mehr selbst miterlebt, ist es doch ein schöner Meilenstein für das Unternehmen, der gebührend gefeiert wird”, so Fuchs. ROFU Kinderland

Seamless Checkout: angesagt und notwendig

| 28.02.2023 | Künstliche Intelligenz bleibt die wichtigste Zukunftstechnologie für den Handel. Das geht aus den Ergebnissen der aktuellen EHI-Studie „Technologie-Trends im Handel 2023“ hervor. Dem Seamless Checkout kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, schließlich wird die Automatisierung von Prozessen in Zeiten des Fachkräftemangels immer wichtiger.

 

Künstliche Intelligenz

Wie bereits in den Vorjahren dominiert KI bzw. Machine Learning aus Sicht der IT-Verantwortlichen bei der Frage nach den wichtigsten Technologie-Trends der Zukunft. 52 Prozent halten diese Technologie für am wichtigsten, 2021 waren es noch 63 Prozent. Ein Grund für den Rückgang liegt darin, dass sich KI in vielen Unternehmen bereits etabliert hat und daher nicht mehr als Zukunftstechnologie wahrgenommen wird. So setzen 69 Prozent der Unternehmen KI bereits ein (2021: 56 Prozent), bei neun Prozent ist dies in Planung. 22 Prozent planen derzeit keinen Einsatz.

 

Seamless Checkout

An zweiter Stelle folgt mit 41 Prozent der Seamless Checkout, der sowohl SCO/Self-Scanning als auch autonome Stores umfasst. Mit dem zunehmenden Personalmangel erwarten die IT-Verantwortlichen bei dieser Technologie die nächsten Entwicklungsschritte, sodass die Automatisierung des Checkouts weiter forciert wird. In welcher Ausprägung sich der Seamless Store durchsetzen wird, hängt jedoch von Branche, Standort, Wirtschaftlichkeit und Kundenakzeptanz ab. 52 Prozent haben kassenlose Stores bereits in Betrieb oder konkrete Pläne für die nächsten Jahre. Für den Rest der Befragten ist diese Technologie nicht oder noch nicht interessant.

 

Customer Centricity

Ebenfalls von Kundenwünschen getrieben ist das Thema Customer Centricity, das 28 Prozent der IT-Verantwortlichen als technologischen Top-Trend einstufen (2021: 37 Prozent). Zwar sind auch hier die Nennungen rückläufig, bewegen sich aber immer noch auf hohem Niveau. Viele Unternehmen arbeiten allen voran an der Personalisierung der Customer Journey.

 

Connected Retail

Connected Retail hat als Zukunftstrend hingegen deutlich an Bedeutung verloren. 2021 sahen noch 44 Prozent der Entscheider:innen in dieser Technologie einen Trend, heute sind es nur noch 22 Prozent. Ein möglicher Grund dafür ist, dass Omnichannel für viele Unternehmen mittlerweile zum Tagesgeschäft gehört.  Einen ähnlichen Rückgang von 33 Prozent auf 24 Prozent gibt es bei Cloud-Technologien. Die meisten Unternehmen haben inzwischen eine Cloud-Strategie definiert und sehen die Technologie daher nicht mehr als Zukunftstrend.

 

Steigende IT-Budgets

Die durchschnittlichen IT-Budgets in Relation zum Nettoumsatz steigen auch 2023 weiter an und liegen nun bei 1,53 Prozent (2021: 1,47 Prozent). 76 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die IT-Budgets auch in den nächsten Jahren weiter steigen werden.

 

Electronic Shelf Labels häufig im Einsatz

56 Prozent aller teilnehmenden Retailer geben an, bereits heute Electronic Shelf Labels (ESL) in ihren Filialen einzusetzen. Insbesondere der LEH hat in den letzten Jahren stark in ESL investiert und erreicht dort eine Abdeckung von 94 Prozent. Davon planen 69 Prozent eine Ausweitung des Einsatzes. EHI

Einzelhandel fordert bessere steuerliche Rahmenbedingungen

| 28.02.2023 | Vor dem Hintergrund anhaltender Krisen mahnt der Handelsverband Deutschland (HDE) gemeinsam mit weiteren Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft zu einer Verbesserung der steuerlichen Rahmenbedingungen für Unternehmen in Deutschland. Aus Sicht des HDE bedarf es in der aktuellen Zeit der Krisen einer Kostenentlastung.

 

„Der Einzelhandel wurde in den vergangenen Jahren von gleich zwei Krisen hintereinander schwer getroffen. Händlerinnen und Händler müssen entlastet werden. Dafür braucht es den richtigen steuerlichen Rahmen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Nachdem der Handel in weiten Teilen pandemiebedingt über längere Zeiträume hinweg habe schließen müssen, kämpften die Unternehmen aktuell mit den Auswirkungen der Energiekrise. Die Preissteigerungen bei Energie und darüber hinaus dämpften den Konsum und erhöhten die Kosten der Betriebe erheblich.

 

Laut HDE kann eine Verbesserung der steuerlichen Rahmenbedingungen einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der Unternehmen in Deutschland leisten. Sinnvoll sei etwa eine Anpassung der Sätze der Energie- und Stromsteuer in Deutschland an das europäische Mindestniveau. „Für den Handel ist es besonders wichtig, dass die im Koalitionsvertrag vereinbarte Superabschreibung und die damit verbundene Investitionsprämie endlich kommt. Denn viele Handelsunternehmen haben in den vergangenen Jahren Verluste aufgebaut und können notwendige Investitionen kaum finanzieren“, betont Genth. Um die Liquidität der Unternehmen, die in den Krisen Verluste machen, zu stärken, müsse der Verlustrücktrag deutlich ausgeweitet werden. Hinzu komme, dass viele Einzelhändler Personenunternehmen seien. Für diese Unternehmen müsse die Besteuerung einbehaltener Gewinne für die Zukunft gesenkt und praxisgerecht ausgestaltet werden. „Zudem sollte der Handel von steuerlichem Bürokratieaufwand entlastet werden“, so Genth weiter. Dafür müsse mittelfristig insbesondere die Bemessungsgrundlage der Gewerbesteuer wieder mehr an die der Einkommen- und Körperschaftsteuer angeglichen werden.

 

Wie der Standort Deutschland durch eine Weiterentwicklung der Unternehmensbesteuerung gestärkt werden kann, zeigt der HDE in einem gemeinsamen Positionspapier mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), dem Bankenverband, dem Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) und dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auf. HDE

Squishmallows schmücken ROFU-LKW

 

| 22.02.2023 | Mit der Eröffnung der 100. ROFU-Filiale in Schwandorf stockt der Spielwarenfilialist auch seine LKW-Flotte auf; darunter ein knallig bunter Sqiushmallows-LKW. Insgesamt sind täglich rund 30 LKWs deutschlandweit im Einsatz, um die 100 Filialen mit Spielwaren und mehr zu beliefern. Acht davon sind besondere Hingucker - ob mit Trendmotiven wie Dinos, Transformers, Prinzessinnen oder eben neu mit den beliebten Squishmallows. „Einer unserer Schwerpunkte in der Spielwarenvielfalt sind Lizenzen. Die Squishmallows sind derzeit besonders angesagt, daher haben wir uns zusammen mit Jazwares für die Kooperation mit den gebrandeten LKWs entschieden. Weitere sind in Planung. So haben wir die Aufmerksamkeit auf beiden Seiten - eine Win-Win-Situation sozusagen“, betont Michael Edl, ROFU-Geschäftsführer. ROFU

Angebotskommunikation: Prospektnutzung nimmt durch Inflation zu

| 22.02.2023 | IFH MEDIA ANALYTICS und MEDIA Central starten Studienreihe zur Quantifizierung von Angebotskommunikation in verschiedenen Kanälen. UPLIFT-Index erfasst gedruckte Prospekte im ersten Quartal 2023 als Angebotskanal mit dem größten UPLIFT für Loyalität, Frequenz und Bongröße. Inflation und Preissteigerungen führen zu bewussterem Kaufverhalten und verstärkter Rezeption von Angebotskommunikation.

 

Wo kann ich in Zeiten von steigenden Preisen ein gutes Angebot bekommen? Diese Frage stellen sich im Kontext von steigender Inflationsrate – laut Statistischem Bundesamt lag diese im Januar 2023 bei +8,7 Prozent – aktuell täglich viele Konsumentinnen und Konsumenten. So haben in den vergangenen 12 Monaten nahezu alle Befragten (91 %) mehr auf Preise geachtet, bewusster eingekauft (90 %) und Angebote geprüft (87 %). Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt der erste Teil der neuen Studienreihe „UPLIFT - Consumer Insights zur 360° - Angebotskommunikation“ von IFH MEDIA ANALYTICS und MEDIA Central, die quartalsweise die Nutzungs- und Rezeptionsgewohnheiten sowie die Abverkaufswirkung von bis zu 14 Kanälen* der Angebotskommunikation untersucht.

 

Preissteigerungen: Konsumreduzierung und Sparverhalten

Rund zwei Drittel der befragten Konsument:innen haben im letzten Jahr aufgrund der steigenden Preise ihren Konsum reduziert. Die höhere Preissensibilität führt zu einem veränderten Kaufverhalten: 63 Prozent der Konsument:innen haben in den letzten 12 Monaten mehr bei günstigeren Discount-Märkten gekauft. Außerdem ist die Wechselbereitschaft zu Geschäften mit besseren Angeboten gestiegen (48 %) und auch Onlinekäufe haben zugenommen (39 %).

„Händler sollten auf das angebotszentrierte Kaufverhalten von Konsument:innen reagieren! Konkrete Angebote und direkte Preiskommunikation sind aktuell mehr denn je direkte Kaufargumente und bleiben es: Acht von zehn Befragten wünschen sich zukünftig mehr Angebote. Diese gilt es zielgruppengerecht und crossmedial auszuspielen“, empfiehlt Andreas Riekötter, Geschäftsführer IFH MEDIA ANALYTICS.

 

Auf welche Angebotskommunikation greifen Konsument:innen aber in Zeiten von Preissteigerungen zurück? Höher im Kurs als im Vorjahr sind vor allem Print-Prospekte und Anzeigenblätter/Tageszeitungen. Diese verzeichnen eine im Saldo steigende Relevanz von 12 Prozent (Prospekt) bzw. 4 Prozent (Anzeigenblätter/Tageszeitungen). Aber auch Angebots- und Prospektapps (+2 %) und Preisvergleichsseiten im Netz (+1 %) wurden in den vergangenen 12 Monaten im Saldo mehr genutzt. Weniger zurückgegriffen wird dagegen auf Suchmaschinen (-1 %) und Influenceraktivitäten (-5 %).

 

UPLIFT-Index: Prospekt ist UPLIFT-Gewinner im ersten Quartal 2023

Der neue und regelmäßige UPLIFT-Index von IFH MEDIA ANALYTICS und MEDIA Central quantifiziert, wie bis zu 14 unterschiedliche Kanäle der Angebotskommunikation Loyalität, Frequenz und Bongröße erhöhen. Dazu werden in verschiedenen Handelsbranchen Kanalnutzung und -wahrnehmung sowie die Bewertung von Qualität und Quantität der einzelnen Kanäle untersucht. In der ersten, vorliegenden Erhebung standen Lebensmittelhändler (LEH), Non-Food-Discounter und Baumärkte im Fokus. Fazit: Vor allem im LEH-Bereich, der besonders stark von Preissteigerungen betroffen ist, haben gedruckte Prospekte den größten UPLIFT-Index (38 %), gefolgt von Vor-Ort-Werbung (20 %) und Printanzeigen (16 %). Bei den Non-Food-Discountern sind die Top 3 gedruckte Prospekte (22 %), Vor-Ort-Werbung (15 %) und Online-Auftritte von Händlern (14 %). Bei Baumärkten haben gedruckte Prospekte (22 %) und Suchmaschinen (13 %) den größten UPLIFT-Index, gefolgt von Vor-Ort- und TV-Werbung (je 11 %).

 

„Mit unserem neuen UPLIFT-Index haben wir eine systematische Quantifizierung von Angebotskommunikation geschaffen, die die Potenziale verschiedener Kanäle in verschiedenen Handelsbranchen aufzeigt. In Zeiten von Inflation ein neues und wichtiges Instrument für den Handel, um Werbebudgets zielgerichtet einzusetzen. Wir sind gespannt, wie sich im zweiten Quartal Stimmung, Nutzung und Rezeption in einem weiter volatilen Marktumfeld entwickeln werden“, so Palle Presting, Teamleiter Marketing & Research bei MEDIA Central. IFH KÖLN

Indexmieten: Zusätzliche Belastung für den Handel

| 17.02.2023 | Indexmieten sind weit verbreitet. Sie richten sich nach dem sogenannten Verbraucherpreisindex*. Steigen die Verbraucherpreise, erhöhen sich auch die Mieten. Für die Vermieter – besonders in inflationären Zeiten – sind sie ein wichtiger Baustein zur Werterhaltung der Mietobjekte. Für die mietenden Unternehmen stellen sie hingegen aktuell eine erhebliche wirtschaftliche Belastung dar. Die derzeitige Inflation ist nicht auf eine steigende Nachfrage, sondern vor allem auf steigende Kosten zurückzuführen. Unter den jetzigen schwierigen Rahmenbedingungen werden daher die über viele Jahrzehnte hinweg üblichen und in jeder Hinsicht akzeptierten Indexklauseln vom Handel zunehmend kritisch gesehen. „In dieser außergewöhnlichen Situation sollten einige Vermieter etwas langfristiger denken“, erklärt ein Händler im Rahmen der EHI-Befragung.

 

Teilweise verhandelbar

Indexklauseln in Mietverträgen betreffen den gesamten Einzelhandel und sind relativ branchenunabhängig. Nur 4 Händler (5 Prozent) gaben in dieser Befragung an, sowohl 2022 als auch 2023 in weniger als 25 Prozent ihrer angemieteten Filialen mit Indexerhöhungen konfrontiert zu werden. Der Großteil der befragten Händler war in 2022 bereits mit Indexerhöhungen konfrontiert. Ca. 46 Prozent der Befragten geben an, dass entsprechende Erhöhungen in mehr als der Hälfte ihrer angemieteten Filialen durchgeführt wurden. Für das laufende Jahr 2023 stehen noch mehr Indexerhöhungen an – so wird es für 58 Prozent der Retailer in mehr als jeder zweiten Filiale Indexerhöhungen geben.

 

Individuelle Lösungen

In den meisten Mietverhältnissen werden die vertraglich vereinbarten Indexerhöhungen vollständig realisiert – 79 Prozent der Vertriebslinien erleben diese Vorgehensweise oft oder sogar immer. Es gibt allerdings auch individuelle Lösungen, in denen ein Kompromiss gefunden wurde, um die Filialen erhalten zu können. So ist die nur teilweise Realisierung der vertraglich vereinbarten Erhöhung die häufigste Kompromissvariante, die 26 Prozent der Retailer oft und 23 Prozent gelegentlich anwenden können. Die Verschiebung der Erhöhung auf einen späteren Zeitpunkt findet eher gelegentlich (30 Prozent) bzw. in Einzelfällen (42 Prozent) Anwendung, die komplette Aussetzung der Erhöhung ist noch seltener.

 

71 Prozent halten eine gesetzliche Deckelung von Indexerhöhungen in der aktuellen Situation für sinnvoll. Viele Handelsimmobilien sind allerdings Investmentprodukte und aufgrund der Indexierung inflationsgesichert. Weil die Branchen und Unterbranchen so unterschiedlich betroffen sind und auch die Vereinbarungen in den Mietverträgen verschieden sind, halten die EHI-Expert:innen insbesondere individuelle Lösungen im Sinne der gemeinschaftlichen Sicherung von Handelsstandorten für zielführend. „Die Branche muss bei großen externen Schocks zusammenstehen und kooperieren. Bereits während der Coronapandemie hatte sich gezeigt, wie wichtig Kooperation und Partnerschaft der verschiedenen Akteure sind“, resümiert Michael Gerling, EHI-Geschäftsführer. EHI

Von 0 auf 100: ROFU Kinderland feiert seine 100. Filiale

| 14.02.2023 | Am Donnerstag, 2. März 2023, eröffnet das Traditionsunternehmen ROFU Kinderland in Schwandorf in der Oberpfalz seine neue Filiale und knackt damit die 100. Das feiert der Spielwarenhändler mit tollen Aktionen und Angeboten an allen Standorten. 

 

Anlässlich der Eröffnung gibt es begleitend in allen 100 ROFU-Filialen verschiedene Aktionen. Am Donnerstag, 2. März, erhalten alle Kund:innen jeden 100. Einkauf in Schwandorf kostenfrei. Highlights sind das ROFU-Maskottchen und ein Disney-Zeichner. In allen übrigen 99 Filialen gibt’s für jeden 100. Einkauf nach dem Zufallsprinzip einen Rabatt-Coupon, einen Gutschein oder Punkte für die DeutschlandCard, die über einen QR-Code auf dem Kassenbon abrufbar sind. Außerdem hält ROFU bis Samstag, 4. März, einen Rabatt von 20 Prozent aufs gesamte Sortiment bereit. Und auch die Online-Community kommt nicht zu kurz: Zusammen mit Disney verlost ROFU ein “Wonder Weekend” im Disneyland Paris als Hauptpreis - im Gesamtwert von rund 15.000 Euro! Die Teilnahme ist ab dem 2. März in den Filialen, auf der Website und den Social-Media-Kanälen von ROFU möglich. 

 

Familienunternehmen mit Tradition

Als Eberhard Fuchs 1962 sein Unternehmen gründete, belieferte er zunächst kleinere Läden und Schausteller. Als Ende der sechziger Jahre die SB-Märkte in Deutschland aufkamen, bestückte ROFU deren Regale bundesweit mit Spielwaren. 1984 schließlich eröffnete Fuchs dann die erste eigene Filiale in Birkenfeld: ROFU Spielwaren, heute ROFU Kinderland. In einer Lagerhalle mit einfacher Ausstattung bot Fuchs Markenspielwaren zu günstigen Preisen an. Obwohl der Laden nicht in einem typischen Einkaufsgebiet lag, kam das erfolgreiche Konzept gut an: Spielwaren sollten für alle Familien zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis erhältlich sein - und das ist bis heute so!

 

Nach und nach folgte eine Filiale auf die nächste. Heute sind es 100 Ladengeschäfte und ein eigener Online-Shop, die der Kundschaft ein breites Sortiment an Spielwaren, Deko, Baby- und Kleinkindartikeln bieten. Mehr als 2.200 Mitarbeiter:innen beschäftigt ROFU derzeit in seinen Filialen in sechs Bundesländern. Heute hat sich der Filialist zum führenden Spielwaren- und Babyfachmarkt im Südwesten Deutschlands etabliert.

 

Eberhard Fuchs’ großer Traum wird wahr 

Der Name “ROFU” steht übrigens für Robert Fuchs – den Vater des Firmengründers, weil Eberhard Fuchs damals noch nicht volljährig war. Sein Unternehmen nannte er aus diesem Grund “Robert Fuchs Spielwaren”. Daraus entwickelte sich über die Jahre der eingängige Name mitsamt dem sympathischen Fuchs-Maskottchen. In den ersten Jahren unterstützten ihn seine Eltern, dann seine Frau Ursula, heute ist Sohn Michael Fuchs Vorstand der Geschäftsführung. „Mein Vater hatte von der ersten Filiale an den Traum, eines Tages 100 Filialen zu erreichen. Auch wenn er das leider nicht mehr selbst miterlebt, ist es doch ein schöner Meilenstein für das Unternehmen, der gebührend gefeiert wird”, so Fuchs. ROFU

Deutsche Innenstädte werden selten weiterempfohlen

| 09.02.2023 | Wie steht es um deutsche Innenstädte? Was motiviert Besucherinnen und Besucher zu einem Innenstadtbesuch – insbesondere nach dem Einschnitt durch die Coronapandemie? Diese und weitere Fragen stellt das IFH KÖLN in der alle zwei Jahre erscheinenden Untersuchung „Vitale Innenstädte“, für die im vergangenen Herbst rund 69.000 Passant:innen in 111 deutschen Innenstädten aller Größenordnungen interviewt wurden. In ihren Ortsgrößenklassen schneiden Leipzig, Erfurt, Göttingen, Goslar und Warburg am besten ab, durchschnittlich kommen die Städte aber knapp auf eine gute Bewertung (2,5). Insgesamt hat sich die Bewertung im Laufe der letzten Jahre damit stetig verbessert: So lag die Durchschnittsnote für die Gesamtattraktivität deutscher Innenstädte 2016 noch bei 2,7 – im Jahr 2018 bei 2,6.

 

Frequenzen wieder auf vorpandemisches Niveau bringen 

Die Besucherfrequenzen in den Citys konnten nach den Einbußen in den ersten Jahren der Coronapandemie wieder zulegen, erreichen aber noch nicht wieder das Niveau von 2019. Einkaufen ist dabei weiter Besuchsmotiv Nummer eins.  Doch rücken zunehmend auch andere Besuchsgründe in den Vordergrund – in besonderer Weise gilt dies für gastronomische Angebote. Das zeigt sich auch an den Verbesserungswünschen der Passant:innen: Innenstädte sollen ein Begegnungsort sein und zum Verweilen einladen (45 %), aber auch Shoppingangebote (43 %) und Kunst- und Kultur (36 %) sowie Gastronomie (35 %) sind laut der Befragten wichtige Ansatzpunkte, um Städte attraktiver zu gestalten.

 

„In Zeiten von Inflation und wachsendem Onlinehandel brauchen wir eine neue Währung zur Bewertung und Einordnung deutscher Innenstädte – und zwar die Bereitschaft, den Besuch einer Innenstadt als Gesamterlebnis weiterzuempfehlen. Leider sehen wir das aktuell zu selten. Die Weiterempfehlung ist die härteste und natürlichste Wertschätzung einer Stadt und muss zunehmen – deutschlandweit,“ appelliert Boris Hedde, Geschäftsführer des IFH KÖLN.

 

Innenstädte: Weiterempfehlung ausbaufähig 

Die Mehrzahl der deutschen Städte schneidet beim Faktor Weiterempfehlung schlecht ab: In rund jeder zweiten Stadt (53 %) überwiegt die Anzahl derer, die die Innenstadt nicht weiterempfehlen würden. Nur jede vierte Stadt (24 %) kann sich über eine hohe Weiterempfehlungsrate ihrer Innenstadt freuen. Tendenziell empfehlen Ältere die von ihnen besuchten Innenstädte eher als Jüngere. Die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Weiterempfehlung von Innenstädten sind an erster Stelle Aufenthaltsqualität, Ambiente und Flair sowie Stadtgestaltung und touristische Attraktivität. Es folgen der Erlebniswert und das Einzelhandelsangebot.

 

„Die Einflussfaktoren auf die Weiterempfehlung müssen konsequent in den Blick genommen und Maßnahmen aktiv abgeleitet werden. Um unsere Cities lebendig und zukunftsfit zu machen, gilt es, Besuchsanlässe für jegliche Altersklassen und Besuchergruppen – sowohl für die lokale Bevölkerung als auch für auswärtige Besucher:innen – zu schaffen. Erfreulicherweise unterscheiden sich die Erwartungshaltungen der verschiedenen Zielgruppen nicht grundlegend, müssen aber dennoch mit anderen Schwerpunkten ausgestaltet werden,“ resümiert Dr. Markus Preißner, wissenschaftlicher Leiter am IFH KÖLN. IFH KÖLN

STATEMENT zur jüngsten Untersuchung der EU von "Dark Patterns" in europäischen Onlineshops

| 31.01.2023 | Unter Koordination der EU haben die nationalen Verbraucherschutzbehörden von 25 Ländern in Europa erneut eine Überprüfung von Onlineshops vorgenommen und dabei Beanstandung wegen sagenannter Dark Patterns gefunden. Hierzu Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bevh:

 

"Nirgendwo sind Verbraucherinnen und Verbraucher besser geschützt als beim Onlinekauf. Unsere Kundinnen und Kunden müssen nicht auf Kulanz hoffen, darum betteln oder sich mit Gutscheinen statt „Geld zurück“ abspeisen lassen. Wenn sie mit ihrem Einkauf nicht rundum zufrieden sind, schützt sie u.a. ein uneingeschränktes Widerrufsrecht. Und trotzdem wird immer mal wieder, wie jetzt unter dem plakativen Namen „Dark Patterns“ eine Sau durchs Dorf getrieben, um unsere Branche zu diskreditieren. Selbst das Ergebnis der nicht repräsentativen Stichprobe der europäischen Verbraucherschützer zeigt aber, dass es keinen Anlass gibt, an der Reputation des Onlinehandels zu zweifeln: Von insgesamt zig Tausend Onlineshops europaweit boten aus Sicht der Verbraucherschützer nur wenige der tatsächlich untersuchten überhaupt Anlass zu deren Beanstandung." bevh

Umsätze im E-Commerce mit Waren und Dienstleistungen erneut über 100 Milliarden Euro

| 26.01.2023 |  Der deutsche E-Commerce konnte 2022 nicht an die hohen Vorjahresumsätze anknüpfen. Nominal, also ohne Inflationsbereinigung, fiel der Brutto-Umsatz mit Waren im E-Commerce im Gesamtjahr 2022 um 8,8 Prozent auf 90,4 Mrd. Euro nach 99,1 Mrd. Euro im Vorjahr. Gleichzeitig konnten die Umsätze mit digitalen Dienstleistungen wie Urlaubsbuchungen oder Konzertticketverkäufen nach den Lockdowns der ersten Pandemiejahre deutlich um 39,9 Prozent auf 11,25 Mrd. Euro aufholen (Vorjahr: 8,0 Mrd. Euro). Insgesamt resultierte ein Branchenumsatz von 101,7 Mrd. Euro (2021: 107,1). Zuzüglich Umsätzen, die per Telefon, Fax oder anderen Bestellmedien erzielt wurden, lag der Gesamt-Umsatz 2022 bei 102,7 Mrd. Euro.

 

Verglichen mit den Umsätzen vor Corona (2019) lag der Onlinehandel mit Waren vergangenes Jahr noch immer 24,5 Prozent im Plus. Dienstleistungen sind mit einem Rückstand von 42,2 Prozent im Vergleich zu 2019 hingegen noch weit davon entfernt, das Niveau der Vor-Corona-Jahre zu erreichen.

 

Der Anteil des E-Commerce mit Waren am gesamten Einzelhandel im engeren Sinn (inkl. Lebensmittel, aber ohne Apotheken-Umsätze) ging 2022 auf 11,8 Prozent zurück (2021: 14,3 Prozent). Betrachtet man nur den Anteil am Nonfood-Handel, liegt der Marktanteil des E-Commerce mit 15,4 Prozent ebenfalls unter den im vergangenen Jahr erzielten rund 20 Prozent.

 

„Auch der Online-Handel nimmt die Krise wahr. Die merkliche Kaufzurückhaltung, vor allem bei nicht unmittelbar notwendigen Dingen, zeigt die aktuelle Verunsicherung der Menschen verbunden mit gestiegenen Lebenshaltungskosten. Die Auswahl, Verfügbarkeit und Transparenz im Onlinehandel werden von den Kunden gerade jetzt geschätzt und die Zufriedenheit mit dem Kauf im Netz ist so hoch wie nie. Verbessern sich Rahmenbedingungen und Konsumstimmung, wird der E-Commerce daher weiter überdurchschnittlich wachsen“, ist sich Gero Furchheim, Präsident des bevh, sicher.

 

E-Commerce als Versorger weiter gefragt

Bei differenzierter Betrachtung zeigt sich, dass die Umsatzentwicklung je nach Warengruppen und Versendertypen auseinanderläuft. Ein absolutes Wachstum von z.T. mehr als 100 Mio. Euro konnten Warengruppen erzielen, die einen akuten, nicht einfach aufschiebbaren Bedarf decken, wie z.B. Haushaltsgroßgeräte oder Spielwaren. Hingegen sparten die Verbraucher an typischen Impulskäufen. Die Spanne reicht so auf Ganzjahressicht von einem Umsatzplus von 6,4 Prozent für Tierbedarf, gefolgt von +3,5 Prozent für Medikamente und +1,3 Prozent für Lebensmittel bis zu einem Minus von 16,6 Prozent für Schuhe, sowie jeweils -12,8 Prozent für Bekleidung und Bücher, inklusive E-Books und Hörbüchern.

 

„Der Onlinehandel startete 2022 zunächst robust mit zweistelligen Wachstumsraten und fiel bei Kriegsausbruch in der Ukraine schlagartig ins Negative. Besonders bei Mode, Hobby und Freizeit sowie Unterhaltungselektronik brechen aktuell Spontaneinkäufe weg. Umsätze mit alltäglichen Bestellungen von Lebensmitteln, Beautyprodukten oder Medikamenten, die in der Pandemie verstärkt in den E-Commerce gewandert sind, sind hingegen stabil geblieben.

„Wer den E-Commerce während der Lockdowns für tägliche Bedarfe genutzt hat, kauft auch in Zukunft weiter online ein“, erklärt Martin Groß-Albenhausen, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer beim bevh.

 

Sehr unterschiedlich entwickelten sich auch die Umsätze nach Versendertyp. Zwar waren sämtlich Versendertypen von Rückgängen betroffen. Am deutlichsten spürbar war die Kaufzurückhaltung aber bei den Multichannel-Händlern, deren Online-Verkäufe sich zum Teil wieder ins eigene stationäre Geschäft verlagern. Deutlich besser als der Markt, aber dennoch rückläufig, waren die Umsätze bei den Online-Pure-Playern und insbesondere bei den Herstellern (Direktvermarktern). Sie konnten in zwei Corona-Jahren und einem Krisenjahr durch den Ukraine-Krieg ihren Anteil am E-Commerce am spürbarsten ausbauen.

 

Kundinnen und Kunden bleiben digitalem Einkaufsweg treu

 „Dass wir es mit einer besonderen, konjunkturellen Entwicklung zu tun haben, sehen wir an einer unverändert hohen Zahl aktiver Kunden, die aber seltener und für geringere Summen kaufen“, so Groß-Albenhausen weiter. Rund 3 von 4 Kunden (76 Prozent), und damit mehr als je zuvor, haben 2022 regelmäßig innerhalb eines Monats online bestellt. Der Anteil hochfrequenter Besteller (Einkauf mehrmals innerhalb der jeweils vergangenen 7 Tage) sank hingegen leicht auf 42,5 Prozent (2021: 43,6 Prozent). Gleichzeitig hat sich Kundenzufriedenheit mit der Bestellabwicklung kaum verändert: Im Vergleich aller wöchentlich befragten Online-Kunden gaben durchschnittlich 96,7 Prozent an, entweder „sehr zufrieden“ (80,3 Prozent) oder „zufrieden“ (16,4 Prozent) mit der Bestellerfahrung zu sein. Ein Jahr zuvor lag der Gesamtwert sehr zufriedener und zufriedener Kunden bei 96,3 Prozent.

 

Ein Blick auf das Verbraucher-Sentiment stützt die Zuversicht: Der bevh befragt jede Woche Online-Kunden, wie sie ihr Bestellverhalten für die nahe Zukunft einschätzen. Der Anteil der Kunden, die „weniger Geld im Online- und Versandhandel ausgeben“ möchten, stieg demnach im 2. Quartal mit Kriegsausbruch sprunghaft an und flachte zum Jahresende auf zuletzt 29,8 Prozent ab. Spiegelbildlich ging der Anteil derjenigen, die „mehr Geld im Online- und Versandhandel ausgeben“ möchten übers Jahr zurück und stieg, wie in den Vorjahren, im vierten Quartal wieder an. Zum Jahresende 2022 liegt er mit 9,1 Prozent auf dem Niveau von 2019 und 2020.

 

Prognose: E-Commerce bleibt neues Normal im Handel

Der bevh erwartet, dass die Vorteile des digitalen Einkaufens, wie Service, Transparenz und Verfügbarkeit dazu beitragen, dass der E-Commerce wieder etwas stärker als der Gesamtmarkt wächst. Aktuell geht der Verband für 2023 von einem Wachstum von 4,8 Prozent auf 94,7 Mrd. Euro für den für den E-Commerce mit Waren aus. bevh

Messenger-Marketing im Kommen

| 18.01.2023 | Große filialisierte Händler aller Branchen haben zuletzt starke Signale gesetzt, indem sie angekündigt haben, auf den Printprospekt ganz oder teilweise zu verzichten und sich vermehrt der digitalen Werbung zuzuwenden. Für 2025 rechnen die Marketing-Verantwortlichen mit einer Verdopplung des Invests in digitale Medien im LEH, so die Prognose im EHI-Marketingmonitor 2022 – 2025. „Die Branche verändert sich drastisch und die Händler suchen neue, innovative Wege zur Kundschaft – beispielsweise Messenger-Dienste und unternehmenseigene Apps. Crossmedia ist die Zukunft“, erklärt Marlene Lohmann, Leiterin des Forschungsbereichs Marketing beim EHI.

 

Weniger Print im LEH

Während digitale Medien im LEH bis 2025 von 16,9 Prozent auf 31,8 Prozent wachsen sollen, werden spezifische, printbasierte Handelsmedien einen deutlichen Rückgang von 58 Prozent auf 36,2 Prozent erleben. Nicht nur innovative, digitale Medienangebote wie das Messenger-Marketing über WhatsApp oder Instagram tragen dazu bei, auch die anhaltende Papierknappheit spielt eine Rolle. So werden mittlerweile der Umfang verschlankt, kleinere Formate gewählt, Streugebiete verkleinert oder die Frequenz der Streuung gesenkt. Dagegen sollen CRM-Medien bis 2025 einen Anstieg auf 19,7 Prozent verzeichnen und der Anteil klassischer Medien leicht auf 12,3 Prozent sinken.

 

Noch weniger Print bei Mode, Einrichten und DIY

Trotz immer stärkerem Fokus auf digitale Medien bleibt der gedruckte Prospekt – zumindest im LEH – nach Meinung der Händler weiterhin ein unverzichtbarer Kanal, schließlich ist es dort auch schon jahrzehntelang das Leitmedium. Nur 28,6 Prozent können sich in Zukunft einen vollständigen Verzicht vorstellen. In den weniger print-affinen Branchen sieht es anders aus: Die Bereiche Hobby & Freizeit (66,7 Prozent), Mode & Accessoires (61,5 Prozent) und DIY & Einrichten (50 Prozent) stehen einem Print-Verzicht deutlich offener gegenüber.

 

Top-Themen & Herausforderungen 2023

Die Top-Themen für das kommende Jahr sind aus Händlersicht Kundendaten & Kundenstrategien, die aktuelle Rohstoffknappheit sowie die Umverteilung in die digitale Mediaplanung. Zudem identifizieren sie als größte Herausforderung die gegenwärtige Inflation mit der damit verbundenen Kaufzurückhaltung bei der Kundschaft. EHI

Investitionen in Onlineshop als wichtigste Maßnahme gegen die Krise

| 17.01.2023 | Gemeinsame Studie des ECC KÖLN und des Finanzdienstleisters Mollie zeigt: Trotz aktueller Herausforderungen blicken zwei Drittel der Onlinehändler optimistisch in die Zukunft und treiben die strategische Weiterentwicklung voran. Investitionen in digitale Maßnahmen und die Optimierung des Onlineshops stehen im Fokus.

 

Die aktuellen multiplen Krisen stellen auch den E-Commerce durch hohe Energie-, Logistik- und Einkaufskosten sowie Lieferengpässe vor große Herausforderungen. Auch nachfrageseitig bestehen Unsicherheiten: Knapp acht von zehn Onlinehändlern rechnen mit einem Kaufrückgang bei ihren Konsument:innen. Dennoch blickt die Mehrheit der Onlinehändler optimistisch in die Zukunft: Rund zwei Drittel (68 %) erwarten keine Verschlechterung der eigenen wirtschaftlichen Lage in den kommenden zwölf Monaten, ebenso viele (67 %) sehen mittel- bis langfristig eine gute Entwicklung des Onlinehandels. Das zeigen die Ergebnisse der Studie „Chancen für den E-Commerce in Krisenzeiten: So navigieren Onlinehändler durch eine Welt im Wandel“ des ECC KÖLN in Zusammenarbeit mit Mollie B.V., für die 100 Onlinehändler zu ihren aktuellen Herausforderungen und Krisenbewältigungsstrategien befragt wurden.   

 

Investitionen vor allem in Digitalisierungsmaßnahmen

Die Aktivitäten der Onlinehändler, um der Krise zu begegnen, sind vielfältig. Neben allgemeinen Maßnahmen wie der Senkung des Energieverbrauchs, Preiserhöhungen und Kosteneinsparungen zeigt sich, dass Onlinehändler – entgegen dem Automatismus in Krisenzeiten zu sparen – weiterhin in die strategische Weiterentwicklung investieren. Insbesondere Ausgaben für digitale Maßnahmen bleiben hoch. Bereits durchgeführte oder in naher Zukunft geplante Investitionen werden vor allem in den Bereichen Online-Marketing (62 %), Mobile Commerce (59 %), Marktplätze (43 %) und Online-Zahlungen (41 %) getätigt.

 

„Gerade weil die Unternehmen an die Zukunft des Onlinehandels glauben, investieren und optimieren sie weiterhin. Auffällig ist, dass die Investitionen vor allem Standardaktivitäten wie Online-Marketing oder Mobile Commerce betreffen, bei denen es noch Nachholbedarf zu geben scheint. Innovative Themen wie KI oder Blockchain werden dagegen derzeit noch immer selten in Angriff genommen,“ so Mailin Schmelter, Stellvertretende Bereichsleitung Customer Insights am ECC KÖLN.

 

Weiterentwicklung des Onlineshops

Im Kern der strategischen Weiterentwicklung steht der Onlineshop als Aushängeschild der Onlinehändler. Entlang der gesamten Customer Journey versuchen diese vor allem die Bereiche Sortiment, Preis-Leistungs-Verhältnis und Lieferung zu stärken. Um die Performance des Onlineshops zu steigern, stehen Marketing- und Werbemaßnahmen ganz oben auf der Agenda: Fast zwei Drittel der Befragten schalten Werbung in den sozialen Medien (63 %) und setzen anderweitige Werbeaktionen um (65 %) oder haben dies in Kürze geplant. Auch E-Mail-Marketing und optimierte Produktabbildungen sind aus Onlinehändlersicht wichtige Maßnahmen.

 

„Darüber hinaus bleibt die Optimierung und Weiterentwicklung des Bezahlvorgangs sowie der Einsatz neuer Zahlungsmethoden innerhalb des Onlineshops einer der wichtigsten Hebel für zufriedene Konsument:innen und ein erfolgreiches Geschäftsmodell. Aus Sicht der Onlinehändler sind Betrugsminimierung, eine schnelle Integration und das Angebot aller relevanten Zahlungsarten dabei die Themen, die derzeit besonders relevant sind,“ kommentiert Annett Polaszewski-Plath, Managing Director DACH bei Mollie, die Studie. EEC KÖLN

 

28 % der Überschuldeten hatten 2021 Schulden bei Onlinehändlern

| 13.01.2023 | Onlineshopping erfreut sich, verstärkt durch die Corona-Pandemie, zunehmender Beliebtheit. Für einige können die bequemen Bestell- und Zahlungsmöglichkeiten im Internet jedoch auch zu finanziellen Schwierigkeiten führen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hatten 28 % der rund 575 000 Personen, die im Jahr 2021 Hilfe bei einer Schuldnerberatungsstelle suchten, Schulden bei Online- und Versandhändlern. Der Anteil ist in den vergangenen fünf Jahren um 3 Prozentpunkte gestiegen. Im Jahr 2016 hatte er noch bei 25 % von insgesamt rund 617 000 beratenen Personen gelegen.  

 

Die Verbindlichkeiten, die die überschuldeten Personen bei Gläubigern des Online- und Versandhandels ausstehen hatten, beliefen sich 2021 auf durchschnittlich 587 Euro. Das entsprach allerdings nur knapp 2 % der gesamten durchschnittlichen Schulden aller überschuldeten Personen in Höhe von 31 087 Euro. Im Jahr 2016 hatte die Schuldenlast der beratenen Personen bei Online- und Versandhändlern im Durchschnitt 510 Euro betragen, die gesamten Schulden aller Personen in Beratung machten durchschnittlich 31 613 Euro aus. 

 

Vier von fünf der 16- bis 74-Jährigen kaufen online ein

Onlineshopping ist in Deutschland weit verbreitet: Nach Ergebnissen der Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien in privaten Haushalten 2022 haben vier von fünf (81 %) der 16- bis 74-Jährigen hierzulande schon einmal Waren oder Dienstleistungen über das Internet bestellt. Zwischen den Geschlechtern gibt es dabei nur geringfügige Unterschiede: Während 82 % der Männer zu den Onlinekäufern zählten, lag der Anteil bei den Frauen bei 80 %. 

 

Frauen in Beratung häufiger und höher bei Onlinehändlern verschuldet

Trotz der geringen Unterschiede zwischen Frauen und Männern beim Anteil der Personen, die Onlineshopping nutzen, haben überschuldete Frauen in der Regel häufiger und höhere Schulden bei Online- und Versandhändlern. So hatten im Jahr 2021 knapp 35 % der Frauen, die die Hilfe einer Schuldnerberatungsstelle in Anspruch nahmen, Zahlungsrückstände bei Online- und Versandhändlern. Bei den Männern betrug der Anteil 23 %. Auch die durchschnittliche Schuldenlast bei Online- und Versandhändlern lag bei Frauen (779 Euro) deutlich höher als bei Männern (425 Euro). 

 

Onlineshopping vor allem in jüngeren Altersgruppen verbreitet

Deutliche Unterschiede beim Anteil der Personen, die 2022 angaben, schon einmal Waren oder Dienstleistungen über das Internet bestellt zu haben, lassen sich im Hinblick auf das Alter erkennen: Den höchsten Anteil an Onlinekäuferinnen und -käufern gab es mit 91 % in der Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen. Von den 16- bis 24-Jährigen haben 84 % schon einmal online eingekauft, bei den 45- bis 64-Jährigen lag der Anteil bei 81 %. Deutlich geringer fiel der Anteil bei den älteren Menschen aus: 57 % der 65- bis 74-Jährigen bestellten Waren oder Dienstleistungen über das Internet. 

 

Hoher Anteil junger Menschen mit Schulden bei Onlinehändlern

Dementsprechend sind besonders jüngere Überschuldete von offenen Verbindlichkeiten bei Online- und Versandhändlern betroffen. Im Jahr 2021 waren 38 % der beratenen 20- bis 24-Jährigen bei Firmen dieser Branche verschuldet. Mit zunehmendem Alter nimmt der Anteil kontinuierlich ab: Während bei den 25- bis 34-Jährigen noch 34 % entsprechende Zahlungsrückstände aufwiesen, lag der Anteil bei den 55- bis 64-Jährigen bei 21 %. 

 

Kleidung und Schuhe beim Onlineshopping besonders beliebt

Stark nachgefragt sind beim Onlineshopping besonders Kleidung, Schuhe, Accessoires und Sportartikel: Knapp die Hälfte (49 %) der Bevölkerung im Alter von 16 bis 74 Jahren bestellte im 1. Quartal 2022 Produkte dieser Warengruppe über das Internet. Auch Filme und Musik (29 %) sowie Lebensmittel, Getränke und Güter des täglichen Bedarfs (21 %) wurden häufig online gekauft. 19 % bezogen Bücher, Zeitungen und Zeitschriften über das Internet, 17 % buchten Unterkünfte online.  Statistisches Bundesamt

Weihnachtsgeschäft bringt keine Besserung im E-Commerce

12.2022 |  Erstmals seit Anfang der Messungen im Jahr 2014 schrumpft der Versandhandel mit Waren zu Weihnachten gegenüber dem Vorjahr: Die Gesamtumsätze der Onlinehändler vom 1. Oktober bis 30. November, inklusive Black Friday, liegen (nicht preisbereinigt) über alle Branchen 16,8 Prozent unter dem Vergleichszeitraum 2021. Mit Blick auf den Vergleichszeitraum im Vor-Corona-Jahr 2019 bleibt allerdings ein Plus von 13,1 Prozent erhalten.

 

Mode büßt Plus der ersten Pandemiejahre vollständig ein

Der direkte Vergleich mit 2021 zeigt, dass die Mode-Branche („Cluster Bekleidung“) am härtesten vom schwachen Weihnachtsgeschäft betroffen ist. Die Umsätze im Oktober und November liegen (nominal) wieder auf dem Niveau des Weihnachtsgeschäfts von 2019 – ein Zeichen, dass die Händler außer im Luxussegment derzeit kaum Preiserhöhungen durchsetzen können.

 

Andere Warencluster zeigen sich wiederstandsfähiger: Trotz des Minus im bisherigen Weihnachtsgeschäft sind die Güter des täglichen Bedarfs (Lebensmittel, Drogerie, Tierbedarf) das einzige Cluster, das aufgelaufen gegenüber dem Gesamtjahr 2021 noch Wachstum realisieren kann. Die Umsätze mit Haushaltswaren und -geräten entwickelten sich mit +2,9 Prozent ebenfalls stabil. Möbel, Lampen und Dekowaren (-9,1 Prozent) sowie Heimtextilien (-5,8 Prozent) verloren deutlich weniger als der Gesamtmarkt.

 

„Etwaige Hoffnungen auf das Weihnachtsgeschäft können sich nicht bewahrheiten. Auch deshalb werden wir für das Gesamtjahr ein Minus im Online-Versandhandel verzeichnen. Die Branche kann der doppelten Belastung aus einem durch den Corona-Lockdown besonders starken Vorjahresumsatz und der allgemeinen Konsumflaute wenig entgegensetzen. Insbesondere Bekleidung und Unterhaltungselektronik brechen ein, obwohl letztere normalerweise eine starke Warenkategorie in der Cyberweek und dem Weihnachtsqurtal ist“, sagt Martin Groß-Albenhausen, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer beim bevh.

 

Marktplätze halten sich am besten, Multichannel bricht ein

Auffällig ist der Absturz der Multichannel-Händler, also der stationären Anbieter mit Online-Geschäft, mit Blick auf die Umsätze gegenüber Weihnachten 2021. Sie haben nichts von den Zuwächsen aus 2020 oder 2021 retten können und sogar gegenüber dem Vor-Corona-Niveau von 2019 verloren. Anders sieht es bei den D2C-Vermarktern aus. Sie haben gegenüber dem Weihnachtsgeschäft 2021 zwar ebenfalls verloren, laufen gegenüber 2019 aber mit einem Plus von fast 85 Prozent nominal auf eine Verdoppelung des Umsatzes zu.

 

Mehrheit der Händler pessimistisch

Zwischen Oktober und November hat der bevh das aktuelle Stimmungsbild seiner Mitglieder, die rund 90 Prozent des Umsatzes im B2C-Geschäfts repräsentieren, in einer Stichprobe erhoben. Das Bild ist sehr zweigeteilt und zeigt, wie unterschiedlich die Händler die steigenden Preise weitergeben können: Nach ihrer aktuellen Geschäftslage gefragt, rechneten 34,8 Prozent derzeit mit „niedrigeren Umsätzen“ und 17,4 Prozent sogar mit „deutlich niedrigeren Umsätzen“. Mit „höheren Umsätzen“ rechneten 24,6 Prozent und „deutlich höheren Umsätzen“ 4,4 Prozent. 18,8 Prozent der Befragten in der Stichprobe erwarten hingegen keine Veränderungen.

 

Gefragt nach den drei größten Belastungen für das eigene Geschäft (Mehrfachnennungen möglich), verwiesen 74,3 Prozent der Befragten in der Stichprobe auf die „Verunsicherung der Verbraucher“, 64,3 Prozent auf „steigende Kosten im Einkauf“ und 50,0 Prozent auf „steigende Kosten für Verpackungen oder Logistik“. bevh

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