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Miriam Blattert: Social Media in der Spielware

Warum der Auf- und Ausbau von Social-Media-Kanälen aktuell wichtiger denn je ist, erklärt uns PR-Expertin, Social Media-Beraterin und Agentur-Inhaberin Miriam Blattert: Wir von blattertPR betreuen seit über 12 Jahren Kunden aus den Branchen Spielware und Baby- und Kleinkind. Das Thema „Social Media“ hat in den letzten zehn Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen – in der Pandemie war es der Kommunikationskanal Nummer Eins für viele Einzelhändler. Aber welcher Kanal ist der richtige? Das entscheiden wir individuell und es hängt natürlich ganz von den Zielen und Zielgruppen eines Unternehmens ab.

 

Facebook oder Instagram?

Für unseren Kunden SmartGames beispielsweise setzen wir regelmäßig Influencer-Kampagnen um. Unsere Kernzielgruppe: Mamas und Papas mit Kindern von drei bis 12 Jahren (das Alter variiert je nach Spieltitel). Umso wichtiger ist es, einen professionellen Instagram-Auftritt zu gestalten. Denn die meisten Eltern-Influencer sind ausschließlich auf diesem Kanal vertreten. Facebook spielt hier keine große Rolle. Warum? Der Algorithmus folgt für viele oft undurchsichtigsten Kriterien und bestimmt, welche Inhalte dem Nutzer/Follower angezeigt werden. So zeigt Facebook beispielsweise eher die Seiten von Freunden als die von Unternehmen im Newsfeed an. Die Folge: Die Interaktion mit Marken und deren Produkten nimmt ab. Auch große Unternehmen, die viel Geld in Social Ads (Werbeanzeigen in sozialen Kanälen) stecken, kämpfen um Likes, Shares (Teilen von Inhalten) und Kommentare. Deswegen raten wir z.B. Start-ups, die gerade erst ihren Social-Media-Auftritt aufbauen: Instagram gegenüber Facebook vorzuziehen. Hier ist die Interaktion mit Marken etwa sieben Mal so hoch!

 

Ist ein Unternehmen aber bereits auf Facebook aktiv und hat seine Community (Fangemeinde) aufgebaut, sollte der Kanal natürlich weiterhin bespielt werden. Hier gilt es dann den Content-Mix, das Social Timing, die Post-Frequenz und die Content-Formen einmal zu überdenken und anzupassen und mehr Zeit ins Monitoring und in die Strategie zu stecken! Daher ist es auch nicht zielführend, eine Mitarbeiterin, die Kanäle nebenbei betreuen zu lassen, nur weil sie jung und Social Media-affin ist.  

 

Best Practice: Kampagnen erhöhen Interaktion und Reichweite

Erst kürzlich haben wir z.B. für das neue Spiel „Piraten Schlacht“ von SmartGames für Kinder ab 7 Jahren erfolgreich eine Kampagne mit Eltern-Influencern umgesetzt. Fünf Influencer mit Kindern - Fokus Jungen - im Zielgruppenalter haben das Spiel nach einer Testphase von zwei Wochen in ihrem Feed und ihren Stories vorgestellt. Wichtig dabei: Den Influencern immer ein Briefing an die Hand geben, damit sie die Unternehmensseite taggen und relevante Hashtags einsetzen! Das hilft uns, die Seiten unserer Kunden weiter aufzubauen und sukzessive Reichweite zu erhöhen. Das Resultat: Eine Reichweite von rund 30.000 und eine Interaktionsrate von 4%. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Engagement-Rate auf Instagram beträgt im Schnitt 1-3%.

 

Content, Postfrequenz und Social Timing

Wie immer heißt es auch auf den sozialen Netzwerken: Content is king! Unternehmen sollten nicht zu werblich ihre Produkte in den Vordergrund stellen, sondern für die Zielgruppe relevanten Content produzieren. Doch was heißt das eigentlich? Was interessiert meine Zielgruppe? Unternehmen lernen ihre Community z.B. durch Umfragen oder CTA (Call-to-Actions) am Ende eines Posts besser kennen. Bei SmartGames beispielsweise haben wir im Laufe der Jahre die Erfahrung gemacht, dass „User Generated Content“ sehr gut ankommt: Das sind Inhalte aus der Community. Hier haben wir etwa eine Lernspieltester-Reihe fest etabliert. Dabei testen Follower SmartGames und schicken uns anschließend ihren Testbericht, aus dem wir Zitate entnehmen und Bilder verwenden.

 

Auch wichtig: das Social Timing! Nicht für jedes Unternehmen und jede Branche funktioniert die gleiche Uhrzeit. Aber: Es gibt natürlich Zeiten, in denen mehr Menschen auf Instagram unterwegs sind, als zu anderen. Das lässt sich durch einen Blick in die „Insights“ herausfinden. Hier sehen wir, wann die meisten Follower auf unserem Kanal unterwegs sind. Wir haben für unsere Spielwarenkunden die Erfahrung gemacht, dass die Posts auf Instagram z.B. gut zwischen 17 und 18 Uhr funktionieren, weniger um die Mittagszeit. Auf LinkedIn wiederum haben wir eine höhere Interaktion vormittags zwischen 10 und 11 Uhr. 

 

Wie oft gepostet werden sollte, lässt sich pauschal nicht sagen. Wir haben für unsere Kunden eine Postfrequenz von 3-4 Posts pro Woche festgelegt. Weniger Posts sollten es nicht sein, um bei den Fans weiter in der Chronik angezeigt zu werden. Postet ein Unternehmen beispielsweise nur 1- bis 2-mal pro Woche, besteht die Gefahr, Sichtbarkeit zu verlieren!

 

Kein Social Media-Auftritt ohne Strategie

Viele Unternehmen erstellen einfach mal ein Instagram- oder Facebook-Profil – ohne eine Strategie dahinter! Sie verbreiten Inhalte, teilen und posten mehrmals am Tag. Das ist nicht zielführend. Denn: Hinter einer erfolgreichen Unternehmensseite steht immer ein Ziel und zuvor definierte Zielgruppen. Was und wen möchte ich mit meinem Auftritt erreichen? Zur erfolgreichen Social-Media-Strategie zählen unter anderem auch eine SWOT- (Stärken, Schwächen, Bedrohungen und Möglichkeiten) und eine Wettbewerbsanalyse. Auch das Social Timing, die Postfrequenz, der Content-Mix und das Corporate Wording werden im Konzept festgehalten. Anschließend steht einem erfolgreichen Social-Media-Auftritt nichts mehr im Weg!

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