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Peter Hollo: Frohe Weihnachten!

Wieder einmal steht Weihnachten vor der Tür und es ist traditionell an der Zeit reflektiv zu werden. Mit vielen von Ihnen bin ich schon seit vielen Jahren eng verbunden, wir kennen und schätzen uns und haben gemeinsam schon so manches geschäftliche Abenteuer bestanden. 2023 sind aber auch eine ganze Reihe von neuen Menschen hinzu gekommen. Junge engagierte Frauen und Männer, die ihr bestes geben und mit neuen Ideen unsere Branche bereichern. Dabei können alle Beteiligten sehr viel voneinander lernen, und das werden sie auch müssen. Denn jetzt Ende 2023 wird klar, die Zeiten als es in unserer Branche, in unserer Gesellschaft, in unserem Land und vielleicht auch für uns selbst nur eine Richtung gab, nämlich nach oben, die sind wohl erstmal vorbei.

 

Der Puffer der Nachkriegsjahrzehnte ist aufgebraucht. So mancher schöne Traum zerschellt gerade auf dem harten Boden der Wirklichkeit. Und dieser harte Boden der Wirklichkeit ist einfach da, der verhandelt nicht. Während Jan-Marcel und Tabea-Louise noch immer auf der Suche nach ihren 134 Geschlechtsidentitäten sind, die Boomer überheblich bräsig zurückgelehnt eh immer Recht hatten und Gen X sich irgendwie dazwischen durchgemogelt hat, da sind um uns herum knallharte Gesellschaften entstanden, die für uns nichts als Hohn und Spott übrig haben. Bildungseliten kommen inzwischen aus Asien, Russland macht sich auf den militärischen Marsch nach Westen, die USA könnten zum christlichen Gottesstaat werden, der Islamismus wird auch hier zur wachsenden Bedrohung und in Deutschland wird uns plötzlich klar, dass wir unsere Geister der Vergangenheit zu keiner Zeit gebannt hatten. Sie waren immer da, sie haben nur Urlaub gemacht. Jetzt stellen Herr und Frau Hitler wieder stolz ihre Gartenzwerge im Vorgarten auf. Die Spießerinnen und Spießer fahren plötzlich Lastenfahrrad. Ganz rechts und ganz links sind nur noch schwer zu unterscheiden.

 

Eine Schande für unser Land: Jüdinnen und Juden müssen sich wieder verstecken, müssen Angst haben. Ich frage mich in diesen Tagen, wo sind denn eigentlich die Kräfte, die sich sonst medial so gerne mit Virtue Signalling profilieren, wenn irgendwo im Dschungel ein Chamäleon die falsch Farbe annimmt? Wo sind die Künstlerinnen und Künstler? Wo sind die NGOs und Lobbyverbände, die sonst keine Gelegenheit auslassen? Alles was ich höre ist ein dröhnendes Schweigen im Land derer, die Herrn und Frau Cohn, die kleine Sarah Hirschfelder und ihren Bruder Yaron ins Gas geschickt haben.

 

Jedes Ding hat seine Zeit. Das gilt für alles, was unter dem Himmel geschieht. 2024 gilt es den Kampf aktiv aufzunehmen. Für viele von uns vielleicht zum ersten Mal für etwas, das unsere Ich-Bezogenheit übersteigt. Für eine Sache, für ein Unternehmen, für unsere Gesellschaft, für unsere Demokratie, für unser Land.

 

Und was hat das mit der Spielwarenbranche zu tun? Vielleicht alles. Denn der Irrglaube, dass wir unabhängig von den uns umgebenden Umständen für immer und ewig fröhlich und stabil unseren Geschäften nachgehen würden, den widerlegen gerade wenig erfreuliche Marktdaten. Man muss kein Hellseher sein um zu erkennen, dass das einigen Unternehmen Kopf und Kragen kosten wird. Seit gestern wissen wir, dass Hasbro 1.100 Stellen abbauen wird. Wird es dabei bleiben? Wohl kaum. Ich befürchte, da werden wir uns noch auf Überraschungen von anderen Unternehmen, auch aus Deutschland, einstellen müssen. Denn pure Größe schützt schon lange nicht mehr vor Schieflage.

 

Aber, und da bin ich sehr zuversichtlich, gemeinsam werden wir das meistern. Und wenn es dabei holpert, es Diskussionen gibt und wir auch mal falsch abbiegen, gut.

 

Ich wünsche wünsche Ihnen und allen Ihren Lieben Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr!

 

Nicht mehr lange, dann ist Entspannung und Ruhe nach all dem Trubel angesagt und wir treffen uns in 2024 wieder.

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